Der Bücherknast...
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Janout - Intermezzo

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Beitrag  leFlook Do Aug 18, 2011 9:55 am

AN: Oder: Janout und die "helfenden Elfen". Haha.
So. Steckbriefbild/-info kommt noch.
Hier ein weiterer RPG Vorschlag. Es hat unheimlich viel Spaß gemacht in die Psyche Sviurs einzutauchen. Ich lasse dich einfach mal reinlesen.
Foto gesponsert von Wikimedia Commons.
Sviurs Farbton hat den Code #33AA88 (zu sehen als Textfarbe) (und ja, Türkis zählt zu Grün.)
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Janout - Intermezzo 638px-Grib_skov

Leises Vogelzwitschern und das meditative surren tausender, winziger Insektenflügel durchdrang die Luft. Die Sonne schien fröhlich und hell durch das dichte Blätterdach der Bäume und warf phantasievolle Muster auf den vermoosten Boden. Ein feiner Lufthauch ließ Farne, Vorhänge und Flora, wie auch so manche Fauna in einer kaum wahrnehmbaren Bewegung wanken. Die Luft war erfüllt vom Klang der, während der Vorbereitungen für das Lichtfestes niemals verstummenden Saiteninstrumente und dem typischen, harzig-würzigem Geruch der Stadt.

Ja, dachte Sviur bei sich, heute ist der perfekte Tag um Kekse zu backen.

Mit einem breiten Grinsen drehte er sich vom Fenster weg und strich seine Schürze glatt. Als Hofkoch des Alfrig hatte man zwar immer viel zu tun, besonders zu Festzeiten wie diesen, aber trotzdem fand er immer wieder die Zeit seinen eigenen Rezeptideen und Backexperimenten nachzugehen.
Er schlenderte zu der bereits auskühlenden Tontafel auf der seine neueste Kekskreation auf seine fürsorgliche Zuwendung wartete, beugte sich hinab und schnupperte zwei, drei, vier Mal. Nach einigen Minuten des Analysierens, Abwägens und Einschätzens kam er zu einem Entschluss:

Ja, mit einem Hauch Federdistelwurzelpulver darübergebröselt wird das eine fein fluffig-mürbe Offenbarung.

Der türkise Koch richtete sich mit einem erleichterten Seufzer auf und machte sich sogleich daran, mit spitzen Fingern – im wahrsten Sinne des Wortes – sich durch all die winzigen Gewürzbeutelchen, welche in seiner Küche verstreut lagen, zu suchen.

Es stellte sich nur noch die Frage an wem er diese wundervollen, kleinen Meisterwerke nun ausprobieren sollte. Veriano war zwar wieder in der Stadt, jedoch würde dieser nach seinem letzten Erlebnis beim großen Bankett, das im Nachhinein von allen Beteiligten nur noch mit „Das Fenchelbrot-Fiasko“ bezeichnet wurde, wahrscheinlich mit negativen Vorurteilen behaftet an die Sache herangehen.

Nach kurzer Zeit hatte er den schwer zu fassenden Beutel gefunden und bestreute, mit einer fröhlich gesummten Melodie auf den Lippen, die etwa handtellergroßen Gebäcksstücke. Er packte einen aus dünnen Ranken gewachsenen Korb als ihm die rettende Idee kam:

Ah! Soweit ich weiß darf Tulieths Patientin seit gestern endlich Besucher empfangen. Die ärmste wird seit neun Tagen an nichts weiter als an den desinfizierenden Wurzeln und der horrenden Kochkunst dieses Mannes zu nagen haben. Wunderbar! Dann kann ich auf dem Rückweg gleich bei der hochwürdigen Kräuterelfe vorbeischauen. Die getrockneten Hanfblüten werden schon wieder knapp.
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Beitrag  SchuSchu Fr Aug 19, 2011 6:28 pm

Ihr war heiß, aber das hinderte sie nicht daran wie ein Stein zu schlafen. Die Aufwachphase in der sich unsinnige Träume wie riesige goldene Gewitterwolken zusammenballten war ein jedesmal die allerlängste des ganzen Schlafens. Sie wurde sich langsam dessen bewusst, dass sie sich in einem Raum befand, in einer Bibliothek besser gesagt. Etwas später kristallisierte sich in ihr das Wissen, dass sie ein häßlicher Junge war - sie war in ihren Träumen meistens männlich, oder aber sie selbst. Nach diesen Wissenstriumphen begann das eigentliche Schauspiel. Ein alter Mann der mehr wie ein Eber aussah als wie ein Mensch redete auf den kleinen häßlichen Jungen ein und alles was er sagte erschien logisch und schlüssig - später, nach dem Aufwachen, würde es sich für Janine nur noch wie Kauderwelsch anhören. Der Ebermann erzählte ihm von einer Gewürzstange, die er in einem Bottich am anderen Ende des Dorfes finden würde, wenn er davor eine rote Katze fing und sie dorthin mitnahm. Es handle sich um eine wichtige Aufgabe, erwiderte er mehrmals und der kleine häßliche Junge sah ihn aus großen Augen an.
Später auf der Jagd nach dieser störrischen rotgetigerten Katze, bei der Janine an Satan denken musste weil Tanja ihr irgendwann von etwas in der Art erzählt hatte, wurde sie sich dessen gewahr, dass sie ein Hund war und der Gedanke ein kleiner häßlicher Junge zu sein wurde vollkommen abwegig. Sie war ein großer schwarzer Hund mit hängenden Ohren und langem Fell, wie sie es schon immer gewesen war. Ein gutmütiger Neufundländer der nichts weiter wollte als Fangen zu spielen. Hechelnd rannte der Hund dem roten Kater hinterher, einmal rechts einmal links und dann in eine enge Gasse hinein wo der Mäusedieb schließlich über eine hohe Mauer flüchtete. Der Hund blieb stehen und blinzelte zwei dreimal.
"Hier sind wir goldrichtig!", sagte der große graue Kater und sein Freund sah ihn mit einem Gemisch aus Skepsis und Unglauben an. Sekil hatte mal wieder ein Rad ab, dachte sich Daren dabei. Ihm war heiß und er wünschte sich nichts mehr als wieder in seinem Bett zu liegen und weiterzuschlafen. Ein Clith' sollte nicht tagsüber durch die von der Sonne heißen Stadt laufen und nach irgendwelchen Spuren suchen. Ja er konnte sein Bett genau vor sich sehen und er spürte die Hitze wie eine dichte Wolke um seinen Kopf. Sein Bett, sein schönes weiches Bett, er hob das Laken und legte sich hinein.

Als Janine die Augen aufschlug war ihr Blick der eines Menschen, der gerade den dümmsten Scherz ertragen hatte müssen, während er sich so miserabel fühlte wie man sich nur fühlen konnte.
"Gott war des a Bledsin!" Sagte sie zu sich selbst und drehte sich zur Seite, was einen stechenden Schmerz durch ihre Schulter fahren ließ wodurch ihr wieder einfiel warum sie überhaupt erst auf dem Rücken geschlafen hatte. Während sie sich fragte warum ihre Träume immer so sinnfrei waren und warum es immer drei Träume waren die sich zu einem verbanden - was sie nur noch chaotischer manchte - wurde sie wieder gewahr wo sie sich befand. Und verflucht sie hatte schon wieder bis Mittag geschlafen! Das sagte ihr der Geruch der durch das Fenster zu ihr herauf stieg - herauf... stimmte ja sie war in einem Baum. Mit einem etwas mürrischen Gesichtsausdruck betrachtete sie die Möbel die allesamt gewachsen waren, was sie sich genausowenig erklären konnte wie alles was in den letzten Tagen geschehen war. Nach und nach wurde sie wieder ruhiger, aber sie verspürte den Drang aufzustehen und irgendwo hin zu gehen. Ihr war nachwievor heiß was sie zu dem Gedanken brachte, dass sie vielleicht immer noch etwas Fieber hatte. Sie schon die Decke von sich weg und legte die nackten Beine darauf, Sekunden später klopfte es an die Tür.
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Beitrag  leFlook Fr Sep 23, 2011 3:45 pm



Mit einem schwungvollen Sprung überwand er die letzten sechs Stufen runter zu seiner Haustür und trat durch einen lose hängenden Efeuvorhang nach draußen.
Glücklicherweise befand sich das Krankenhaus nur etwa eine halbe Stunde Fußmarsch von Sviurs Wohnung entfernt.

______________________
"Guten Tag, Tulieth! Ist deine Patientin schon wieder auf den Beinen?"

Der Mann mit der Hakennase legte sein Skalpell zur Seite und grinste: "Sviur. Welcher glücklichen Fügung verdanke ich dein Erscheinen?"
Er drehte sich weg von der schleimigen, roten Masse auf seinem Operationstisch und warf ein unmöglich zu identifizierendes Stück des Schnodders über seine Schulter. Das Auftreffen auf den Tisch verursachte ein leises flobb. "Sag bloß du hast mir was mitgenommen..." Mit einem Kopfnicken deutete er hinter sich: "Mein Tomaten-Blutwurzelragout will eh nicht so recht. Heh."

Heiliger Teigfladen. Dachte der Hofkoch bei sich. Sprach aber: "Ach was, mit etwas Curry und einer Pfanne lässt sich da sicher noch was machen."

"Oh, leider darf meine Patientin nur erkaltete Nahrung und Rohkost zu sich nehmen. Die medizinische Wirkung der Blutwurzel würde sich sonst verflüchtigen. Hilf mir doch bitte das Maleur hier irgendwie ansehnlich anzurichten? " Mit einem glucksenden Lachen fügte er hinzu: "Dann erlaube ich dir auch die gute Janine für ein oder zwei Stunden zu entführen."

______________________________

Fünf Minuten später pilgerten Tulieth und Sviur - der eine ein Tablett mit glasig schimmernden Hackschnitzeln balancierend, der andere ein Körbchen voller Kekse schwingend - hinauf in das höchstgelegene Zimmer des Baumes.

Der türkise Hofkoch räusperte sich, klopfte, wartete nicht auf eine Antwort und stieß die Türe mit einem (in seinen Ohren zweifellos melodisch, fröhlich und aufbauend klingendem) "HALLÖCHEN!" auf. Er warf der ungewöhnlich gefärbten Person auf dem Bett ein obsidianfarbenes, breites Lächeln zu und fuhr fort:

"Holde Jungfer, ich bin gekommen um Sie aus den grausamen Klauen der hiesigen Mediziner zu befreien und - Oha, ein wirklich schönes Krankenzimmer hast du da.", meinte er, einen beeindruckten Blick über die in einem Oktagon geformten Rindenwände schweifen lassend, die zu sieben Achteln einen Freilichtbalkon bildeten. "Nun, um beim Thema zu bleiben...", er schlenderte ans Bett, fasste in eine Tasche, zog ein Stück Pergament hervor und hielt es der Patientin unter die Nase: "Hier bittesehr."

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